Die chinesische Harmonielehre Feng Shui: So bringst du positive Energie in deine eigenen vier Wände

Foto: Klara Kulikova

Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Nur die Art und Weise, wie wir wohnen, ist komplett individuell. Besonders die Frage nach dem „wie“ beschäftigt gegenwärtig immer mehr Menschen: Wie möchte ich leben? Wo fühle ich mich sicher, wohl und geborgen? Und wie bringe ich dieses Gefühl in meine eigenen vier Wände?

Im Feng Shui heißt es, dass unser Umfeld uns beeinflusst und wir unser Umfeld prägen. Wir wir leben, ist also ein Spiegel unserer Persönlichkeit. Wir haben die Münchner Innenarchitektin und Feng Shui Beraterin Ela Brühl gefragt, was die Grundprinzipien im Feng Shui sind, wie die Energie in Räumen richtig fließt und mit welchen Tipps wir unser Zuhause noch harmonischer gestalten können.

Was ist Feng Shui eigentlich?

Feng Shui ist eine jahrtausendealte chinesische Harmonielehre. „Feng“ steht für Wind und „Shui“ für Wasser. Das Zusammenspiel dieser beiden Elemente verweist symbolisch auf die Energie Chi, die im Feng Shui eine entscheidende Rolle spielt. Mithilfe von Feng Shui lassen sich unsere Wohn- und Lebensräume so gestalten, dass negative Einflüsse minimiert und positive Energie gestärkt wird – und der Mensch mit seiner Umgebung in Einklang steht. 

„Feng Shui optimiert unsere Lebensräume so, dass sie uns als Unterstützung dienen“, erklärt die Innenarchitektin und Feng Shui Beraterin Ela Brühl im Gespräch. „Damit steigert sich unser Wohlbefinden und wir fühlen uns positiver, gesünder und konzentrierter“. Ziel des Feng Shui ist es also, den Mensch mit seiner Umgebung in Einklang zu bringen. Aber wie genau lässt sich das in den eigenen vier Wänden umsetzen?

Wie wende ich Feng Shui in meinen Lebensräumen an?

Eines der bekanntesten Prinzipien, das im Feng Shui angewandt wird, ist das von Yin und Yang. Die Kräfte drücken Gegensätze aus, die sich doch anziehen und im Gleichgewicht zueinander stehen müssen. „Im Feng Shui ist die Nutzung von Räumen diesem Prinzip unterworfen“, weiß Ela Brühl. „Schlafzimmer und Bad zählen zu den Yin-Räumen; Küche, Ess- und Wohnzimmer zu den Yang-Räumen“. Jeder Bereich sollte seine bestimmte Funktion haben und diese sollten stets klar voneinander getrennt sein.

Um eine gute Balance im Schlafzimmer herzustellen, sollte laut der Expertin das Bett außerhalb der Tür-Fenster-Linie liegen. So kann die Energie ungehindert durch den Raum fließen. Außerdem sollte sich eine Wand hinter dem Kopfende befinden und die Liegeposition individuell gewählt werden, sodass sie den Menschen stärkt und unterstützt. Verbannen sollte man aus dem Schlafzimmer typische Yang-Gegenstände wie Radio, TV, Laptop oder Spiegel, da sie guten Schlaf stören. 

So geht Feng Shui: 3 Tipps für positives Chi in den eigenen vier Wänden

1. Wo die Energie fließt

Nach der chinesischen Harmonielehre heißt es: Nur wenn das Chi ungehindert fließen kann, ist ein Leben in Harmonie und ohne Störungen möglich. Luft und Licht spielen dabei eine wichtige Rolle. Wenn wir so viel natürliches Licht und frische Luft wie möglich in unsere Räume lassen, entsteht gute Energie – und ein gesundes Raumklima.

2. Reflexion: Wie fühle ich mich wohl?

„Ein nach Feng Shui gestalteter Raum ist immer ordentlich, ganz bewusst durchdacht und erfreut optisch den Betrachter. Jedem Detail muss Aufmerksamkeit geschenkt werden“, empfiehlt Ela Brühl. Ein erster Schritt hin zu Ordnung und Harmonie kann sein, sich die Frage zu stellen: Fühle ich mich in meinem Zuhause wohl und geborgen? Häufig kann es schon einen großen Unterschied machen, Möbel neu auszurichten und mit sanften Lichtquellen, natürlichen Materialien, organischen Formen und persönlichen Feel-Good-Farben mehr Gemütlichkeit ins Interior zu bringen.

3. Urban Jungle nach Feng Shui  

Ziel der Harmonielehre ist es, dass man sich mit seiner Umgebung in Einklang bringt. Ein einfacher Tipp, um den Wohnraum oder den Arbeitsplatz zu verschönern und die Luftfeuchtigkeit zu regulieren, sind auch im Feng Shui: Pflanzen! Sie sorgen für positive Energie und gelten als Kraftspender. Zu sogenannten Energiepflanzen zählen etwa die Grünlilie, die Birkenfeige oder Zitronen- und Orangenbäumchen.

Übrigens: Wohnen nach Feng Shui ist so individuell wie jeder Mensch. Bei einer persönlichen Feng Shui-Beratung werden Lösungen konzipiert, die das Umfeld bestmöglich optimieren. Ziel ist es, dass der Lebensraum so gestaltet wird, dass er den Menschen stärkt.  

Jana Ackermann
Als ausgebildete Modejournalistin schreibe ich besonders gerne über die schönen Dinge im Leben: Stil, Beauty, Interior, Kultur und Nachhaltigkeit. Nebenbei entspanne ich beim Yoga, veranstalte regelmäßig Brunch-Clubs bei mir zuhause und dekoriere ständig meine Wohnung um. Als freie Autorin kann ich überall dort arbeiten, wo auch mein Laptop ist. Meistens ist das von meiner Heimat München und von meinem zweitliebsten Ort auf der Welt – dem spirituellen Bali.