Die Kosmetikbranche wird von den Kund*innen zum Wandel gedrängt: Denn anstatt weiterhin blind in Cremes, Seren oder Masken zu vertrauen, die eine wundersame Wirkung für die Haut versprechen, dabei aber kaum Einblicke in Inhaltsstoffe, Formulierung und Co. gewähren, steigt der Wunsch der Konsument*innen nach mehr Transparenz, sauberen Wirkstoffen sowie mehr Nachhaltigkeit.
Eine Bewegung, die aktuell viele Unternehmen umdenken und ihre Produkte unter anderem grüner, chemikalien- und plastikfrei werden lässt. Doch nicht nur das Bewusstsein für die Umwelt steigt: Immer häufiger ist auch der Hinweis „cruelty-free“ auf Tiegeln und Tuben zu lesen, der auf tierversuchsfreie Kosmetik verweist. Doch was bedeutet das eigentlich genau und wo liegt der Unterschied zu veganen Produkten? Wir erklären es dir.
Cruelty-Free: Was zeichnet tierversuchsfreie Kosmetik aus?
Der Begriff tierversuchsfreie Kosmetik – auch als cruelty-free bezeichnet – ist im Grunde genommen selbst erklärend. Denn es handelt sich um Pflegeprodukte sowie Inhaltsstoffe, die nicht an Versuchstieren à la Hasen, Mäusen oder Ratten im Labor getestet wurden und damit ohne grausames Tierleid auskommen. Das ist nämlich leider noch immer nicht selbstverständlich.
Denn obwohl die EU-Kommission seit 2003 an der Abschaffung von Tierversuchen für kosmetische Zwecke arbeitet und der Verkauf sowie Import von Produkten, die an Tieren getestet wurden, seit 2013 tatsächlich EU-weit verboten wurden, gibt es noch immer zahlreiche Gesetzeslücken für Unternehmen.
Bei Inhaltsstoffen, die nicht nur in der Kosmetik, sondern auch in Wasch- und Reinigungsmitteln oder in Medikamenten zu finden sind (und ja, das sind mehr als du vielleicht denkst), ist es etwa weiterhin gestattet, Testungen durchzuführen – oftmals sind diese sogar verpflichtend. Der Grund: Die Substanzen fallen unter das Chemikaliengesetz und hier treten völlig andere Regeln in Kraft.
Tierversuchsfrei oder vegan – wo liegt der Unterschied?
Für Verwirrung beim Beauty-Shoppen sorgen immer wieder die beiden Begriffe tierversuchsfrei und vegan. Fälschlicherweise werden diese nämlich oft gleichgesetzt – tatsächlich gibt es hier aber einen wichtigen Unterschied. Denn cruelty-free Kosmetik beschreibt Produkte ohne Tierversuche. Und vegane Beauty verzichtet auf Rohstoffe tierischen Ursprungs, zu denen unter anderem Kollagen, Honig, Seidenproteine oder Bienenwachs gehören. Stattdessen kommen in veganen Produkten pflanzliche oder synthetische Alternativen zum Einsatz. Das schließt jedoch nicht automatisch aus, dass diese Inhaltsstoffe an Tieren getestet wurden. Vegane Beautyprodukte sind somit nicht immer tierversuchsfrei, im Umkehrschluss können tierversuchsfreie Produkte durchaus Wirkstoffe tierischen Ursprungs enthalten. Aber: Natürlich liegt es nahe, dass viele Unternehmen beide Aspekte in ihrer Philosophie vereinen.
Auch gitti stellt sich gegen Tierversuche und tierische Inhaltsstoffe
Auch bei gitti setzen wir ein Statement gegen Tierversuche, denn egal, ob im Hinblick auf die Nagellack-Farben oder deren Herstellung – hier kommt niemals ein Tier zu Schaden. Gleichzeitig setzt gitti auf rein vegane Inhaltsstoffe. In den Nagelfarben sind deshalb weder Karmin (roter Farbstoff aus Blattläusen) noch Guanin (schillernder Zusatz aus Fischschuppen) zu finden.
Cruelty-Free: Wie erkennt man tierversuchsfreie Kosmetik?
Klar, auf vielen Produkten ist heute groß und deutlich der Aufdruck cruelty-free zu lesen. Doch erstens ist das keine offizielle Garantie, dass eine Creme, eine Maske oder ein Nagellack tatsächlich frei von Tierversuchen sind; zweitens sind nicht alle Kosmetik-Lieblinge so plakativ gekennzeichnet. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte deshalb auf vertrauenswürdige Siegel achten, die ein Produkt offiziell zertifizieren. Zu den wichtigsten im Bereich tierversuchsfreier Kosmetik gehören folgende Abzeichen:
Leaping Bunny:
Das wahrscheinlich wichtigste Label, denn es handelt sich dabei um das bislang erste international gültige Siegel für cruelty-free Kosmetik. Dieses wurde in Kooperation von acht verschiedenen Tierschutzorganisationen rund um den Globus entwickelt.
Veganblume:
Die wird von der englischen Vegan Society vergeben und kennzeichnet als bisher erstes Label Produkte, die sowohl vegan als auch tierversuchsfrei sind.
Hase mit schützender Hand:
Dieses ist ein Siegel des Deutschen Tierschutzbunds und Internationalen Herstellerverbands. Wer sich dafür bewerben möchte, muss den EU-Vorschriften im Hinblick auf Tierversuche folgen und darf seine Produkte auch nicht in Länder wie China importieren, in denen Laborversuche nach wie vor Standard sind.
PETA cruelty-free Siegel:
Dieses Siegel wurde von der Tierschutzorganisation PETA ins Leben gerufen. Extra-Tipp: Bei der Recherche nach cruelty-free Beauty hilft die sogenannte PETA-Liste – eine Datenbank, die sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene Hersteller mit tierversuchsfreier oder veganer Kosmetik protokolliert. Wer in die Liste aufgenommen wird, darf automatisch auch das Abzeichen tragen.
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