Top Shelf: Die Lieblings-Produkte von Beige-Gründerin und Freelance Editor Marie Jaster

Mein Background

Eigentlich bin ich studierte Modejournalistin. Doch was heißt das heute schon?! Zu Modenschauen fliegen macht im Zeitalter der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit kaum noch Sinn, klassische Runway-Reports und seitenlange Porträts über Designer:innen liest heutzutage kaum noch jemand. Deswegen habe ich von Anfang an alles auf Online gesetzt. Und mein Plan hat funktioniert: von der Praktikantin zur freien Mitarbeiterin bei der Online-Ausgabe der Harper’s Bazaar Germany. Danach habe ich für zwei Jahre die Redaktion bei Journelles geleitet und dann 2017 zusammen mit Lisa Trautmann das Lifestyle-Onlinemagazin Beige gegründet. Was mir nämlich immer gefehlt hat? Ein Magazin, das viele verschiedene Themen beleuchtet, humorvoll und persönlich schreibt und Inhalte richtig gut kuratiert.

Marie Jaster
Foto: Janine Sametzky

Drei Jahre und fünf Monate später (Wahnsinn!) bin ich jetzt alleinige Geschäftsführerin und Chefredakteurin von Beige, nehme auf Instagram durch meinen Alltag mit und arbeite weiterhin für viele Magazine als freie Autorin. Schreiben ist und bleibt einfach meine Herzensangelegenheit.

Marie Jaster
Foto: Janine Sametzky

Darum fasziniert mich der Bereich Beauty & Make-up

Das hat drei Gründe. Zuerst einmal finde ich es wirklich verrückt, wie sehr sich der Bereich Beauty mit Skincare und Make-up auf unser Wohlbefinden auswirkt. Ich kann das selbst nach den letzten Monaten extrem gut nachvollziehen, ich habe nach einer Immun-Infusion beim Arzt nämlich aufgrund einer Vitamin-B-Unverträglichkeit einen richtig schlimmen, schmerzhaften Akne-Ausbruch gehabt. Dazu kam dann noch persönlich eine schwere Zeit (Corona, zu viel Arbeit, zu wenig Ausgleich und berufliche Veränderungen) und meine Laune war für Monate dahin. Mit der Stabilisierung meiner Emotionen hat sich dann auch meine Haut verbessert – ich glaube, beides bedingt sich gegenseitig. Zu Beauty gehört noch viel mehr als nur „Schminken“, sondern eben auch Gesundheit und Selbstfürsorge.

Der zweite Grund ist, dass es so viele unfassbar tolle Menschen in dieser Branche gibt, die weitaus inklusiver ist als zum Beispiel die Modebranche. Gerade tut sich da ja auch sehr viel und es gibt tolle Influencer:innen, die alle so unterschiedlich sind. 

Und drittens: Die Beauty-Industrie hat genauso wie die Mode einen großen Einfluss auf die Umwelt. Genauso wie ich versuche bei Fashion-Labels immer nachhaltiger zu kaufen und mich weiterzubilden, versuche ich es auch bei Beauty. Es gibt so viele tolle Brands, die Naturkosmetik so modern und trendbewusst leben, ich bin immer wieder begeistert. 

Und wie ich in der Beauty-Branche gelandet bin? Nun, ich wurde quasi von einer Kollegin bei der Harper’s Bazaar hineingeschubst, als ich sie als Beauty-Redakteurin ganz spontan auf einem Event vertreten musste. Und ich habe mich auf der Veranstaltung sofort wohlgefühlt, obwohl ich niemanden kannte. Alle waren offen und nett. Seit diesem Tag vor fünf Jahren kennen z.B. auch Elina Dietrich (BareMinds.de) und ich uns und sind miteinander befreundet.

Mein Anspruch an Beauty-Produkte

Der erste Eindruck, also das Design, zählt. Wenn ein Produkt ansprechend designt ist, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ich es mir genauer anschaue und auch teste. Nach über fünf Jahren kann ich die Inhaltsstoffe nämlich immer noch nicht wie ein Buch lesen (ich habe Chemie schon immer gehasst und nicht verstanden), die Basics sind inzwischen aber schon in meinem Kopf. Daher habe ich eine einfache Faustregel: Je kürzer, desto besser! Und dann lege ich neben der Performance der Produkte auch immer mehr Wert auf das Unternehmen, das dahinter steht. Wie divers ist das Brand aufgestellt? Wie viele verschiedene Nuancen und Farbtöne gibt es? Arbeiten Sie mit Tierversuchen? Wie nachhaltig wird verpackt, geschickt und produziert?

Top Shelf: Die Lieblingsprodukte von Marie Jaster

Foto: Marie Jaster

Gesichtspflege

Morgens muss es bei mir schnell gehen, weil ich bis zum ersten Kaffee nicht richtig wach werde. Trotzdem würde ich niemals auf meine Hautpflege verzichten, das gilt ebenso für das Abschminken am Abend. Unter der Dusche verwende ich einfach einen Konjac-Schwamm, der braucht keine zusätzlichen Produkte, reinigt und peelt auch noch, währenddessen kann der Conditoner in den Haaren einwirken. Danach erfrischt ein Spritzer Gesichtswasser (am liebsten mit Lavendel von Voyanics oder der Hydrating Accelerator von Josh Rosebrook) und auf der feuchten Haut lässt sich das Gesichtsöl von Pai mit Hagebutte gleich einfacher einarbeiten. Danach trage ich das Happy Hour Balancing Serum von Leahlani auf, das viele Öle wie Traubenkern, Jojoba, Lavendel, Kamille und Ringelblume enthält und für einen frischen Glow für den Tag sorgt, ohne dabei zu fettig zu sein. 

Morgens sowie abends verwende ich die Augencreme von Susanne Kaufmann aus der Linie T – gerade ist sie allerdings leer und ich vermisse sie schmerzlich, ich muss sie unbedingt wieder bestellen! Danach kommt dann, egal ob Sommer, Winter, Schnee oder Sonne: Sonnenschutz. In meiner Maske von Allies of Skin sind Säuren enthalten und deswegen muss ich meine Haut tagsüber schützen – aber auch so ist Sonneneinstrahlung ja bekanntlich der größte Faktor für vorzeitige Hautalterung

Foto: Marie Jaster
Foto: Marie Jaster

Abends: Auch wenn ich generell sehr wenig Make-up verwende (jetzt im Homeoffice quasi gar nicht), ist Gesichtsreinigung für mich das A und O. Am liebsten mag ich einen cremigen Cleanser oder ein Cleansing Balm – aktuell verwende ich den Gentle Cream Cleanser von Pai – und danach wieder das gleiche Gesichtswasser wie am Morgen. Danach im täglichen Wechsel erst das Super Seed Serum von Votary zur Stärkung der Hautbarriere und danach das Pflaumenöl von Voyanics oder das Promise Keeper Blemish Sleeping Facial von Allies of Skin – die Overnight-Maske hat meine Haut wirklich extrem verändert und verbessert, aber dazu gleich mehr. Wichtig: Augencreme nicht vergessen!

Make-up

Je älter ich werde, umso weniger Make-up verwende ich. Ich kann irgendwie immer besser zu meinen Augenringen, Unreinheiten, Äderchen und Pigmentflecken stehen – und irgendwann ist es einem auch einfach egal, was andere Menschen denken. Wenn ich mich schminke, dann für mich selbst. Bis 2020 habe ich nie eine Foundation benutzt, mittlerweile bin ich ein großer Fan der Les Beiges Healthy Glow Hydration and Longwear Foundation von Chanel, weil sie nur ganz leicht den Hautton ausgleicht und dabei das perfekte glowy Finish hat. Danach sind Bronzer (aktuell der Kjaer Weis Bronzer in der Farbe Bask zum Wiederauffüllen) und Blush (seit Jahren das Ambient Lighting Blush von Hourglass in der Farbe Mood Exposure) ein Muss. Ebenso verwende ich täglich Augenbrauengel, hier ist mein Favorit das Kush Fiber Brow Gel von Milk. Als letzter Schritt kommt dann Mascara, auch hier bin ich seit Jahren meinem Favoriten, der Monsieur Big Waterproof Mascara von Lancome treu, bisher hat sich leider keine natürliche Alternative bewährt. Lidschatten, knallige Lippenstifte und Co. verwende ich nur selten im Alltag! Bei Pinseln schwöre ich auf die wunderschönen Exemplare von Jacks Beauty Line

Foto: Julia Novy
Foto: Marie Jaster

Hairstyling

Meine Haare sind mein wunder Punkt und ein Thema, mit dem ich seit dem Absetzen der Pille regelmäßig hadere. Hatte ich die ersten 22 Jahre meines Lebens dank guter Gene (und eben jener Hormone) dickes, starkes Pferdehaar, so hat sich mit dem Absetzen und regelmäßigem Blondieren alles verändert. Meine Haare sind jetzt viel feiner, weniger und vor allem empfindlicher. Deswegen versuche ich auch gerade wieder zurück zu meiner Naturhaarfarbe zu kommen, verwende absolut keine Hitze und mache kaum Frisuren, wo man ein Haargummi braucht. 

Ein gutes Shampoo für die eigenen Bedürfnisse zu finden, ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Generell bin ich ein großer Fan von Kristin Ess, Rahua und Ouai. Conditioner benutze ich nur bei jeder zweiten Wäsche, eine Haarmaske einmal in der Woche, weil sie sonst meine Haare zu sehr beschwert. 

Foto: Marie Jaster
Foto: Janine Sametzky

Styling-Produkte benutze ich im Alltag selten (bis auf das beste First Class Trockenshampoo von IGK). Wenn meine Haare allerdings besonders platt sind, dann verwende ich das Thickening Spray von Kristin Ess oder das Flexible Texturising Spray Bedroom Hair von Kevin Murphy. Es ist das beste Haarspray aller Zeiten, weil es ein Mix aus Trockenshampoo, Volumenspray und Haarspray ist und auch noch göttlich riecht. So göttlich, dass ich es manchmal nur benutze, weil ich es riechen möchte.

Nahrungsergänzung

Foto: Marie Jaster

Nachdem ich drei Jahre lang mit einer chronischen Blasenentzündung und gefühlten 34980 Antibiotika zu tun hatte, bin ich ehrlich gesagt über jeden Tag froh, an dem ich keine Tablette nehmen muss. Ich hatte auch mal eine Phase, bei der ich sehr viele Nahrungsergänzungsmittel genommen habe, aber das Ende der Geschichte war, dass ich nach fünf bis zehn Tabletten am Tag nur Magenschmerzen bekam. Außerdem habe ich eine Vitamin-B-Unverträglichkeit, die sich bei Überdosierung in krassen Akneschüben zeigt. Jetzt fokussiere ich mich auf das Nötigste. Ihr wisst ja, meine Haare sind mein wunder Punkt, deswegen unterstütze ich hier mit Superhair von Moon Juice aus Los Angeles, auch Haut-Haare-Nägel von Pure Encapsulations ist ein Evergreen, auf den meine ganze Familie schwört. Wenn ich das Gefühl habe, dass eine Erkältung im Anmarsch ist, greife ich auf das Saint Charles Zinkpicolinat zurück, das das Immunsystem stärkt.

Beauty-Treatments

Was Beauty-Treatments angeht, bin ich zurückhaltend und schrecke vor zu invasiven Eingriffen eher zurück. Microblading bei Jette Scherzer war ein echter Gamechanger für meine Augenbraue (ich habe nur eine kleine Narbenlücke aus Kindergartenzeiten von ihr pigmentieren lassen), ansonsten liebe ich Facials bei Daniela von Holistic Berlin. Nach dem Gua-Sha-Treatment von ihr hatte ich so eine straffe Gesichtskontur wie noch nie und richtig Muskelkater im Gesicht. Und eine regelmäßige Ausreinigung ist auch super! Ich würde gerne noch Trockenbürsten in meinen Alltag integrieren, ansonsten bin ich eher der Gesichtsmasken-Mani-und-Pediküre-Typ, also nichts Aufregendes!

Mein Holy Grail

Mein nachhaltiger Rasierer von Estrid hat alles verändert, weil ich jetzt a) nicht mehr so ein billiges Plastik-Ding in der Dusche rumfliegen habe, b) es sich mit dem hochwertigen Design und dem Gewicht viel besser rasiert und c) ich beim Nachkaufen der Klingen nicht mehr unendlich viel Plastik wegschmeiße, sondern es bequem per Abonnement umweltfreundlich nach Hause geliefert bekomme.

Was hast du immer in deiner Handtasche?

Tja, das hat sich im letzten Jahr sehr verändert. Waren früher Lippenpflege und Cream Blush unersetzlich, so schleppe ich jetzt immer Handdesinfektion (am liebsten von Susanne Kaufmann oder The Siss Bliss) mit mir rum. Und dementsprechend für gereizte Hände auch Handcreme. Die von Nuori ist meiner Meinung nach die Allerbeste und ein super Geschenk für Freund:innen! Ansonsten ist mein Lippenstift von Glossier in der Farbe Cake immer dabei. Auch, wenn es unter der Maske niemand sieht, aber es geht mir bei Beauty ja wie gesagt um’s Wohlfühlen!

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@beigefeels

Anna-Lena Koopmann
Ich arbeite seit 12 Jahren als freie Journalistin für die verschiedensten Zeitschriften und Online-Magazine. Daher habe ich bereits unzählige Trends in den Bereichen Beauty, Mode und Lifestyle ausprobiert und darüber berichtet. Was ich an the good good. so besonders toll finde? Es geht um einen ganzheitlichen Approach an das Thema Schönheit, um Conscious Living. Ich bin nämlich absolut überzeugt, dass eine gesunde Balance und ein gutes Verhältnis zu sich selbst und dem eigenen Körper die Grundvoraussetzungen sind, um sich wirklich schön und wohl in seiner Haut zu fühlen. Mit meinen Artikeln möchte ich genau dafür ein Bewusstsein schaffen und dich dazu inspirieren, offen und neugierig zu sein; Dinge mutig zu hinterfragen und Neues einfach mal auszuprobieren.