Real Talk: Storm Westphal über’s Muttersein und den Druck, perfekt sein zu müssen

Echte Liebe ist so viel mehr als das Klischee, das wir auf Social Media und in Filmen vermittelt bekommen. Es ist die Liebe zu dir selbst, die Liebe zu deinen Partner*Innen, zu deinen Freund*Innen und deiner Familie. 

Die gitti-Mission: Let’s love unconventionally

Befreie dich von allen Erwartungen, wie Liebe auszusehen hat. Denn jede Liebe ist bedeutungsvoll. Darum lass uns die romantischen Stereotypen über Bord werfen und die Liebe in allen Facetten feiern.

In unserer Insta Live Reihe „Every Step Counts – Let’s Break Romantic Stereotypes“ hat the good good-Chefredakteurin Anna-Lena Koopmann mit Influencerin Storm Westphal darüber diskutiert, wieso wir dringend anders über das Muttersein sprechen müssen!

Hier liest du einen Auszug aus dem Gespräch, den ganzen Talk findest du auf unserem Instagram-Kanal.

Storm, warum findest du es so wichtig, dass wir viel offener über unsere Ängste und Unsicherheiten im Hinblick auf das Muttersein sprechen?

Bevor ich Mutter geworden bin, hatte ich totale Angst davor. Es war absolutes Neuland für mich, niemand in meinem Freundeskreis hatte schon Kinder. Es fiel mir sehr schwer, mich in diese Rolle hineinzufinden, auch, weil so vieles romantisiert wird. Natürlich hatte ich die Befürchtung, dass ich dem Klischee der Bilderbuchmutter nicht gerecht werden kann, die habe ich immer noch. Denn es sind nach wie vor Rollenbilder gesetzt, wie eine gute Mutter sein sollte. Man kann sich als Mama und als Elternteil darin verlieren, aber genau so wollten mein Partner und ich nicht werden. Es war daher ganz wichtig, dass wir ganz offen darüber gesprochen haben, wie wir das Konzept Familie für uns leben wollen.

Wie hast du herausgefunden, was das Muttersein für dich persönlich bedeutet?

Ich habe mich vorher zwar konkret damit beschäftigt, aber als es dann so weit war? I went with the flow, um ehrlich zu sein.

Ich habe mir anfangs noch viele Pläne gemacht, doch weil mit Kind natürlich alles anders kommt, war ich am Ende oft total frustriert. Ich habe schnell gelernt, dass man als frischgebackene Mama am besten einfach in den Tag hineinleben sollte. Und flexibel und offen gegenüber allem bleiben, was auf einen einprasselt. 

Storm Westphal

Ich habe keine to-do-Liste für das Muttersein, ich höre auf meine Gefühle und auf mein Kind. Ich kann jeder Mama sagen, es kommt von alleine, deine Intuition macht alles für dich. Zudem ist es wichtig, Hilfe anzunehmen, wenn man selbst überfordert ist. Von Freunden, der Familie – und von dem eigenen Partner.

Inwiefern hast du dir das Muttersein anders vorgestellt?

Ich dachte, ich werde ein komplett anderer Mensch. Klar bin ich in mancherlei Hinsicht vorsichtiger und ängstlicher, aber ich bin immer noch ich. Und mein Partner ist immer noch mein Partner, wir haben zudem nur einen kleinen Jungen, den wir versorgen müssen, das hat mich total überrascht. Mein Lieblingsspruch ist: Es hat sich nichts verändert, doch es ist alles anders. Eine Angst, dich ich vorher hatte, die sich keinesfalls bewahrheitet hat: Ich habe befürchtet, ich werde als Mutter keine Freunde mehr haben, das stimmt überhaupt nicht.

Wie wichtig ist es für dich, dir gezielt Me-Time und Pausen zu nehmen?

Ich musste nach der Geburt erst lernen, damit umzugehen, dass ich nicht mehr soviel Kraft habe wie vorher. Mir eingestehen, dass ich auch mal Pausen brauche und dass ich auf meinen Körper hören muss. Ich versuche Yoga zu machen, wenn mein Sohn ins Bett gegangen ist, oder Bücher zu lesen. Manchmal will ich auch einfach Trash TV schauen und an nichts denken, das gibt mir auch Energie.

Wenn ich zwischendurch eine Pause und Zeit für mich hatte, bin ich wieder mit voller Power und vollem Elan dabei und wertschätze die Zeit mit meinem Kind ganz anders.

Es fällt mir aber überhaupt nicht leicht, es gibt Tage, an denen ich das auch nicht schaffe. Ich habe sehr oft das Gefühl, Mutter sein, Partnerin sein und meinen Job zu machen wächst mir über den Kopf. Dann bin ich erst total frustriert. Aber dann sage ich mir, dass es völlig okay ist und der nächste Tag wieder ganz anders aussehen wird.

Wieso wird das Muttersein von vielen Influencerinnen auf Instagram noch immer so romantisiert und beschönigt?

Leute streben nach Perfektionismus, nach diesem perfekten Familienbild. Dieses Image zu verkaufen bringt Follower und Likes, weil es ein Ideal schafft, wie man selbst gerne sein möchte. Man mag ja auch romantische Filme, in denen alles glatt läuft. Es ist nicht das wahre Leben, aber es ist das, was die Leute lieben. Sie wollen Perfektion sehen, weil man die zu Hause vielleicht selbst nicht hat.

Wie verändert Muttersein die Liebe zu einem selbst – und zu dem eigenen Körper? Inwiefern beeinflusst es die Gefühle für den Partner? Und wie geht man damit um, wenn die Hormone die Kontrolle über Körper und Emotionen übernehmen? All das und viele weitere Tipps, Inspirationen und Anregungen gibt’s im ganzen Insta Live.

Genau so spannend: Der Talk mit Fabian Hart über neue Männlichkeiten und der Austausch mit Helen Fares über emotionalen Selbstschutz.