Vielleicht hast du das Wort Adaptogen schon mal irgendwo aufgeschnappt, es ist ein Begriff aus der alternativen Medizin und bezeichnet biologisch aktive nicht-toxische Pflanzen, Wurzeln und Kräuter, die dem Organismus dabei helfen, sich erhöhten körperlichen und emotionalen Stresssituationen anzupassen. In den letzten Jahren haben die pflanzlichen Health-Booster auch im Lifestyle-Bereich immer mehr Aufmerksamkeit bekommen, Matcha- und Moringa-Blätter zählt man beispielsweise auch dazu.
Wie Adaptogene hergestellt werden, wie sie auf deinen Körper wirken und welche Pflanzen besonders positive Auswirkungen auf deine Haut, Haare und Nägel haben, das erfährst du im Interview mit Adaptogen-Expertin und Juice Therapist Janne Kaas von BTTR.
Adaptogene kauft man meist in Pulverform. Wie werden diese hergestellt?
Die meisten Pflanzen werden luftgetrocknet und anschließend schonend zermahlen. Wichtig ist, dass man beim Kauf darauf achtet, dass die Rohstoffe nachhaltig angebaut werden und vor allem die Pilze als „Full Spectrum“ bezeichnet werden. Denn sonst kann es sein, dass man nur die obersten Fruchtkörper erhält, die nicht annähernd den gleichen Mineralstoff- und Vitamin-Gehalt aufweisen, wie das Mycel und das unterirdische Gewächs.
Wie nimmt man Adaptogene zu sich? Muss man eine Dosierung beachten?
Adaptogene kann man in alles mischen, was flüssig ist: In Teig – es gibt leckere Rezepte für Adaptogen-Karottenkuchen mit Lions Mane – oder klassisch in eine Pflanzenmilch (Matcha Latte), in Smoothies, Tee, Kaffee oder ins Salatdressing.
Man sollte darauf achten, dass man von den Adaptogenen, die man für sich ausgesucht hat, eine geringe Dosis von circa 1-2 Gramm pro Tag über einen längeren Zeitraum einnimmt, denn viele Pflanzenstoffe füllen zuerst die leeren Mineralspeicher im Körper auf und aktivieren und optimieren erst dann den Zellenaustausch. Das kann einige Monate dauern.
Man sagt Adaptogenen eine Form der Pflanzenintelligenz nach. Wie wirken sie im Körper?
Die Wirkungsweisen sind ganz unterschiedlich. Die Pilze Reishi und Agaricus Blazei regulieren zum Beispiel die Produktion von Histamin und anderen Allergie-Enzymen.
Lions Mane ist von der Komposition leichter als Luft, wenn es verdaut wird, und kann das menschliche Blut daher mit Sauerstoff versorgen. Das führt wiederum dazu, dass die mentalen Zellen und Nervenenden sich besser vor Schadstoffen und Giften schützen können.
Das Matcha- oder Ashitaba Blatt wirkt hingegen antioxidantisch und hilft so den Zellen, insbesondere den Hautzellen, sich zu regenerieren.
Am spannendsten finde ich persönlich Rhodiola Rosea. Der sibirischen Pflanze wird nachgesagt, dass sie das mentale Durchhaltevermögen beim Sport sowie im ganz normalen Lebensalltag steigern kann. Dadurch verspürt der Körper kaum Stress und kann sich abends und nachts besser erholen.
Welche Adaptogene haben eine positive Beauty-Wirkung auf Haut, Haare und Nägel?
- He Shou Wu ist eine Wurzel aus China und dafür besonders geeignet, denn sie hat einen enorm hohen Mineralgehalt und stärkt praktisch jede Zelle im Körper von innen.
- Das Adaptogen Pearl, gemahlene Süßwasserperlen, enthält ebenfalls eine große Menge an Magnesium und Calcium, was in dieser natürlichen Form vom Körper deutlich besser aufgenommen und verwertet werden kann als synthetisch hergestellte Mineralstoffe und Nahrungsergänzungsmittel.
- Die Kräuter Shatavari und Astragalus sind in der Traditionellen Chinesischen Medizin und im Ayurveda ebenfalls dafür bekannt, dass sie den Hormonspiegel ausgleichen und den Organismus stärken.
- Hibiscus regt den Stoffwechsel und die Verdauung an, was sich ebenfalls positiv auf die Haut auswirkt.
Das Besondere an Adaptogenen ist, dass sie grundsätzlich im Gesamtansatz wirken und somit immer zu positiven Veränderungen im ganzen Körper führen.
Weitere Informationen zu unserer Expertin Janne Kaas und zu der Wirkungsweise der verschiedenen Adaptogene findest du unter:
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