Foto: Stacy Barnes

Selbstversuch: Ich habe 3 Wochen Kaffee durch Grünen Tee ersetzt – und das ist passiert

Kaffeesüchtig? Ich doch nicht, dachte ich. Bis ich mich kürzlich entschied, eine dreitägige Saftkur zu machen, bei der Kaffee tabu war. Und nach Tag eins wusste ich: Ich bin doch ziemlich abhängig von dem beliebten Wachmacher. Während ich mich also auf meinem kleinen Gesundheitstrip befand, ersetzte ich meine täglichen zwei Tassen Cappuccino mit einem Liter Grünen Tee – und blieb der Alternative auch nach der Saftkur drei weitere Wochen lang treu, um zu beobachten, ob oder inwiefern das einen Unterschied machen würde. Ein persönlicher Erfahrungsbericht über anfängliche Stimmungstiefs, einen genialen Detox-Effekt und ein besseres Körpergefühl.

3 Wochen Grüner Tee statt Kaffee: Das passierte in der ersten Woche

Es gibt zwei Kaffeetypen: Die, die ohne ihren Kaffee am Morgen nicht ansprechbar sind, und die, bei denen Kaffee eher ein geselliges Genussmittel ist. Die erste Woche meines Kaffee-Entzugs überzeugte mich davon, dass ich ersterem angehöre. Ab dem späten Vormittag ereilten mich regelrechte Müdigkeits-Flashs, bei denen es mir schwer fiel, die Augen offen zu halten. Gleichzeitig knurrte der Magen, denn im Grunde stellt der morgendliche Hafermilch-Cappuccino mein zweites Frühstück dar. Stattdessen trank ich nun eine ganze Kanne Grünen Tee im Akkord und rannte dafür doppelt so oft auf die Toilette.

Fazit: Detox läuft. Mein Gemütszustand war dafür eher so semi-gut.

Mein Experiment: Wie der Grüne Tee und ich Freunde wurden

In den darauf folgenden Tagen versuchte ich mich an einem Trick: Nach dem Mittagessen trank ich eine Tasse Grünen Tee und machte dann einen 15-minütigen Powernap. Grüner Tee enthält wie Kaffee Koffein und ist dank Antioxidantien sogar noch gesünder. Bis der wachmachende Effekt einsetzt, vergehen jedoch circa 20 Minuten. Nach dem kurzen Schlaf fühlte ich mich deutlich fitter und war für den Rest des Tages voller Energie. 

Warum ich mich überhaupt zum Kaffeeverzicht entschlossen habe? Die Liste an Vorteilen von Grünem Tee ist lang: Er wirkt nicht nur anregend und belebend, sondern hat dank 250 sekundären Pflanzenstoffen und bis zu 400 ätherischen Ölen noch mehr positive Eigenschaften. Zu den besonders wertvollen Inhaltsstoffen zählen vor allem Polyphenole, wie etwa Catechine und Flavanole, Fettsäuren, Polysaccharide, Proteine, Spurenelemente, Vitamine und Aminosäuren. Sie sind gut für die Gefäße, verbessern die Immunfunktionen und senken den Blutzucker auf natürliche Weise. 

Und das ausschlaggebende Argument: Grüner Tee enthält Koffein und ähnelt deshalb Kaffee. Seine Wirkung ist jedoch milder und besser verträglich. Das machte sich in der zweiten Woche meines Experiments bemerkbar. Mein Körper stellte sich allmählich um und der Grüne Tee unterstützte mich dabei, den ganzen Tag über wach und konzentriert zu sein. Cappuccino-Cravings verspürte ich nur, wenn mich der Duft frischer Bohnen im Café zu verführen versuchte. 

In der letzten Woche des Grünen-Tee-Versuchs gehörte das Zubereiten meiner Teekanne bereits zu meinem Morgenritual. Ich begann, Gefallen an der Kaffee-Alternative zu finden, ein angenehmer Nebeneffekt: Mein Körper fühlte sich zunehmend leichter an. Das lässt sich durch die entschlackende Wirkung erklären, die dem Grünen Tee nachgesagt wird. Da ich den Tee über den Tag verteilt trank, blieb mein Energie-Level konstant oben – im Gegensatz zum Kaffeekick, der bei mir schnell kommt und im Nu auch wieder verschwindet.

Mein Fazit: Kann Grüner Tee den Kaffee-Effekt ersetzen?

Nach drei Wochen Kaffeeverzicht kann ich sagen: Es ist nicht nur machbar. Es fühlt sich sogar richtig gut an! Nach einer kurzen Umgewöhnung hat sich mein Körper schnell auf die Wirkung des Grünen Tees eingestellt und ich habe mich fit und wach gefühlt. Das größte Plus für mich: die Verträglichkeit! Da Grüner Tee neben Koffein noch die zwei weiteren Alkaloide Theobromin und Theophyllin enthält, ergibt sich eine Wechselwirkung, die den Tee deutlich bekömmlicher als Kaffee macht. Wer also auch empfindlich auf Kaffee reagiert, könnte dem Grünen Tee eine Chance geben – oder eine gute Balance aus beiden Getränken finden. So hat sich mein Alltag nach dem Selbstversuch nämlich prima eingependelt. 

Jana Ackermann
Als ausgebildete Modejournalistin schreibe ich besonders gerne über die schönen Dinge im Leben: Stil, Beauty, Interior, Kultur und Nachhaltigkeit. Nebenbei entspanne ich beim Yoga, veranstalte regelmäßig Brunch-Clubs bei mir zuhause und dekoriere ständig meine Wohnung um. Als freie Autorin kann ich überall dort arbeiten, wo auch mein Laptop ist. Meistens ist das von meiner Heimat München und von meinem zweitliebsten Ort auf der Welt – dem spirituellen Bali.