Nägelkauen: Aus welchen Gründen macht man das eigentlich – und wie kann man damit ein für allemal aufhören?

Es scheint so einfach, doch wenn du zu den Menschen gehörst, die an ihren Nägeln knabbern, dann weißt du es besser: Man kann mit dem Nägelkauen nicht so leicht aufhören, auch wenn man es noch so sehr will. Der Drang ist einfach zu groß. Ja, es kann sogar sein, dass man ein noch stärkeres Bedürfnis danach hat, wenn man sich dazu zwingen will, denn innere Unruhe begünstigt das Nägelkauen nur noch zusätzlich. 

Doch mit dieser nervigen Angewohnheit bist du keineswegs allein. Laut verschiedenen Studien kaut oder knibbelt etwa jeder zehnte Erwachsene an seinen Fingernägeln. Bei Kindern und Jugendlichen sind es sogar 45 Prozent.

Dennoch gibt es Wege, um sich das lästige Nagelkauen abzugewöhnen. Dabei ist vor allem situatives Bewusstsein gefragt. Zunächst lohnt sich aber ein Blick auf einige sehr interessante Hintergründe und Facts zu dieser unschönen Eigenschaft. 

Nägelkauen: Aus welchen Gründen macht man das eigentlich?

Das Nagelbeißen fällt unter eine Liste an Verhaltensweisen, die als körperfokussierte repetitive Verhaltensstörung bekannt sind. Das sind kleine Gewohnheiten (dazu gehört etwa auch Lippenbeißen oder Haare ziehen) die, wenn sie wiederholt durchgeführt werden, schmerzhafte Folgen und Schäden haben können. Über mögliche Gründe lässt sich nur spekulieren – es gibt aber einige bekannte Auslöser. 

Es gibt sensorische Trigger, die durch Schmecken, Berührung, Sehen, Riechen oder Hören hervorgerufen werden können. Weiterhin kann das Fingernägelkauen durch bestimmte Gedanken oder Emotionen ausgelöst werden. Häufig ist der nervöse Tick aber auch ein Zeichen emotionaler oder psychischer Belastung, Anspannung und Stress. Das Nagelbeißen ist dann oft ein Weg zum Stressabbau. 

Nägel und Gesundheit: Wie schlimm ist Nagelbeißen wirklich?

Das Kauen der Fingernägel beschädigt die Zähne und das Nagelbett, was zu kleinen Verletzungen und Rissen führen kann. Darüberhinaus kann man sagen: Auf allen Oberflächen leben Bakterien und Viren. Wenn wir diese Stellen mit den Händen berühren und dann unsere Augen, Nase oder Mund damit berühren, laufen wir Gefahr, dass diese Keime über die Finger in den Körper gelangen. Das bedeutet nicht, dass das Nagelkauen häufiger krank macht – dem Immunsystem tun wir aber dennoch keinen Gefallen.

Die beste Lösung wäre somit: Die Finger am besten nicht mehr in den Mund nehmen. Ja – das ist leichter gesagt, als getan. Dennoch gibt es einige Tipps, um sich die Eigenheit abzugewöhnen und weniger in Versuchung zu kommen. Wir erklären dir, wie du das machst.

3 Strategien, um mit dem Nagelkauen aufzuhören

1. Tipp: Das wissenschaftlich erprobte Habit Reversal Training

Um sich das Nagelkauen langfristig abzugewöhnen, gibt es eine Mischung aus praktischen Strategien und mentalen Übungen. Zunächst geht es darum, den Auslöser für das Fingernägelkauen zu identifizieren. Dafür kann man sich die folgenden Fragen stellen: In welchen Situationen kaue ich an meinen Nägeln? Wie ist meine Gefühlslage beim Nagelkauen? Wie geht es mir danach?

Das Bewusstwerden über die Verhaltensweise und ihre Gründe ist Teil einer wissenschaftlich anerkannten Methode namens Habit Reversal Training, was übersetzt so viel wie Reaktionsumkehr heißt. Nachdem man sich über die Situation bewusst wurde, trainiert man sich ein alternatives Verhalten an: Wie etwa die Hände zur Faust ballen, sich auf die Hände setzen oder ein Haargummi am Handgelenk schnalzen lassen. 

2. Tipp: Halte deine Nägel kurz und gepflegt

Praktische Beauty-Tipps, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen, sind Nägel immer kurz zu halten, Spliss an den Nägeln und eine raue Nagelhaut zu vermeiden. Wenn die Nägel glatt und kurz gefeilt sind und die Nagelhaut weich gepflegt, bieten sie weniger Angriffsfläche zum Knabbern. 

Das lässt sich mit einem Beauty-Ritual verbinden, das gleichzeitig die Verbindung zum eigenen Körper stärkt. Frisch eingecremte Hände und Nägel schmecken zum einen unangenehm, zum anderen ist die Nagelhaut so weich, dass es da gar nichts zum Abbeißen gibt. Kurzum: Am besten immer eine feuchtigkeitsspendende Handcreme dabei haben und sich vor dem Schlafengehen ein paar Momente Self-Care mit einem Nagelöl gönnen!

3. Tipp: Trainiere dein Mindset!

Eine wirkungsvolle Lektion, die übrigens für jede Lebenssituation gilt, lautet: Achtsamkeit hilft immer! Die Erkenntnis, dass das Nagelkauen ein unbewusstes Verhalten und ein ausgeklügeltes Ablenkungsmanöver unseres Gehirns ist, ist der erste Schritt zur Veränderung. Das Beste, was du also machen kannst, ist: Das Nagelkauen situativ wahrnehmen und dann stoppen. Wenn man sich der Tatsache bewusst ist, kann man sie durchbrechen. Vielleicht ist auch der Gedanke an all die Keime an den Fingern eine hilfreiche Motivation, um sie vom Mund fernzuhalten. Zumindest für den Moment.

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Jana Ackermann
Als ausgebildete Modejournalistin schreibe ich besonders gerne über die schönen Dinge im Leben: Stil, Beauty, Interior, Kultur und Nachhaltigkeit. Nebenbei entspanne ich beim Yoga, veranstalte regelmäßig Brunch-Clubs bei mir zuhause und dekoriere ständig meine Wohnung um. Als freie Autorin kann ich überall dort arbeiten, wo auch mein Laptop ist. Meistens ist das von meiner Heimat München und von meinem zweitliebsten Ort auf der Welt – dem spirituellen Bali.