Menstruation: Das verrät Farbe und Konsistenz deiner Regelblutung über deinen Körper und deine Gesundheit

Die letzten Wochen haben wieder einmal bewiesen, dass es im Hinblick auf die Enttabuisierung der Periode noch einiges an Nachholbedarf gibt. Denn wenn zwei nicht-menstruierende Männer einen knallpinken Gummihandschuh entwickeln, der wiederum menstruierenden Personen helfen soll, ihre gebrauchten Tampons oder Binden möglichst diskret, geruchsneutral und ohne Berührung zu entsorgen, dann wird ganz klar deutlich, dass die Periode auch im Jahr 2021 noch immer ein Tabuthema ist, das mit viel Scham und – in mancher Hinsicht – Ekel verbunden ist. 

Gitti möchte genau hier ein Zeichen setzen sowie zu mehr Offenheit im Umgang mit der Menstruation motivieren und genau deshalb haben wir unsere Rot-Nuancen 101, 102 und 103 kurzerhand in „Perioden-Töne“ umbenannt. Denn auch unsere monatliche Menstruation hat verschiedene Farben, Texturen und auch Gerüche. Doch wieso eigentlich? Wir erklären dir in diesem Guide, was dir deine Regelblutung über deinen Körper und deine Gesundheit verrät.

Periode: Darum verändern sich Farbe und Konsistenz deiner Regelblutung

Durchschnittlich verlieren wir während der Periode drei volle Schnapsgläser mit einem Mix aus Blut, Gebärmutterschleimhaut, Vaginalsekret und abgestoßenem Gewebe. Ebenso wie dessen Menge, die von Monat zu Monat variieren kann, ist auch Farbe, Beschaffenheit und Geruch der Periode nicht immer konstant. Das ist völlig normal und hat gleich mehrere Gründe. Einer der wichtigsten Aspekte für die sich  verändernde Blutfarbe ist etwa der Spiegel des weiblichen Sexualhormons Östrogen, das den weiblichen Zyklus steuert. Gleichzeitig kann die wechselnde Farbpalette während der Menstruation im Zusammenhang mit der Fließgeschwindigkeit des Bluts stehen oder sich durch ausgeschiedenes Gewebe und Blutgerinnsel verändern. Und auch die persönliche Ernährung sowie die Gesundheit spielen eine Rolle im Hinblick auf das Periodenblut und können wertvolle Hinweise geben, die wir uns jetzt genauer ansehen wollen. 

Tipp: Um Farbe und Konsistenz deiner Periode genauer beobachten zu können, empfiehlt sich die Verwendung einer Menstruationstasse.   

Von Hellrot bis Braun: Das verrät die Farbe der Periode über deinen Körper

Rosa bis Hellrotes Menstruationsblut 

Sehr helles Menstruationsblut deutet auf einen niedrigen Östrogenspiegel hin – wie er während der Periode typisch ist. Gleichzeitig kann hellrotes oder rosa Blut aber auch ein Signal für eine Mangelerscheinung sein, die zum Beispiel durch eine einseitige Ernährung oder strenge Diät entstehen kann. In diesem Fall ist es wichtig, auf das Warnsignal einzugehen und den täglichen Speiseplan wieder abwechslungsreicher zu gestalten. 

Ist die Blutung zusätzlich zur hellen Farbe besonders schwach, könnte das aber auch ein Hinweis auf eine Schwangerschaft sein. Hier handelt es sich allerdings nicht um eine gewöhnliche Periode, sondern um die sogenannte Einnistungsblutung. Diese tritt bei vielen schwangeren Frauen rund um die vierte Schwangerschaftswoche auf und wird durch die Einnistung der Eizelle ausgelöst.

Kräftiges, mittelrotes Periodenblut 

Leuchtet deine Periode in einem kräftigen, satten Rotton, dann ist mit deinem Körper alles in bester Ordnung! 

Dunkelrotes Periodenblut 

Dunkelrotes Periodenblut ist typisch in den Wechseljahren, kann bei jüngeren Frauen aber auch einen zu hohen Östrogenspiegel signalisieren. Durch den Hormon-Überschuss bildet sich nämlich eine deutlich dickere Gebärmutterschleimhaut aus, die bei der Ausscheidung während der Periode für eine dunkle Farbe des Sekrets sorgt. 

Eine tendenziell dunkelrote Färbung ist außerdem gegen Ende der Periode oder auch morgens typisch, denn da fließt das Blut langsamer und wird dickflüssiger. Wirkt das Blut während der gesamten Regel dunkelrot, solltest du das dennoch beim nächsten Termin mit deinem Gynäkologen ansprechen.  

Braunes Periodenblut 

Dunkles, braunes Periodenblut mag auf den ersten Blick vielleicht etwas ungewöhnlich wirken, doch ist dieses kein Grund zur Sorge. Typisch ist das Menstruationsblut ganz am Anfang der Monatsblutung bräunlich gefärbt, denn dabei handelt es sich um Restblut aus dem Vormonat, das im Körper oxidiert ist. Auch sehr langsam fließendes Blut gegen Ende der Periode ist oftmals braun.      

Gleichzeitig kann die dunkle Farbe auch durch ausgeschiedene Gebärmutterschleimhaut entstehen. Braunes Periodenblut ist also von Zeit zu Zeit völlig normal. Aber: Tritt dieses sehr häufig oder während der gesamten Periode auf, solltest du in jedem Fall deinen Frauenarzt darüber informieren.

Orange-graues Periodenblut

Oranges Periodenblut mit gräulichen Untertönen ist ein deutliches Warnsignal unseres Körpers und sollte nicht ignoriert werden. Denn die Färbung tritt typischerweise durch Infektionen, Entzündungen oder sexuell übertragbare Erkrankungen auf. Geht die orange-graue Farbe mit Symptomen wie Unterleibsschmerzen, Jucken oder Brennen im Intimbereich einher, solltest du dringend einen Gynäkologen aufsuchen.

Das verrät die Konsistenz der Periode über deinen Körper

Nicht nur die Farbe der Periode, sondern auch deren Textur kann spannende Details über unseren Körper verraten: 

Wässrige Periode

Eine wässrige Konsistenz geht meist mit einer rosa bis hellroten Farbe einher und zeigt: Dein Östrogenspiegel ist jetzt besonders niedrig. Gleichzeitig ist die Periode oft am ersten Menstruationstag noch sehr hell, da das neue Blut schneller aus dem Körper fließt und dünnflüssiger ist. 

Wässrige Perioden können auch Vorbote der Wechseljahre sein, denn in der sogenannten Perimenopause – also der Phase, in der sich der Körper auf die Wechseljahre vorbereitet – sinkt der Östrogenspiegel im Blut stark ab. 

Dickflüssige Periode mit Klumpen 

An starken Menstruationstagen kann die Periode dickflüssig, klumpig und mit gelartigen Blutgerinnseln (auch als Koagel bezeichnet, bei denen es sich um Reste der Gebärmutterschleimhaut handelt) durchzogen sein. Das ist ganz normal und muss dir keine Sorgen bereiten. Nur wenn die Periode langanhaltend mit Blutgerinnseln durchzogen ist, länger dauert als gewohnt und mit starken Schmerzen einhergeht, solltest du besser einen Frauenarzt aufsuchen, denn ein Myom in der Gebärmutter könnte Grund für diese Zyklusveränderung sein. 

Das verrät der Geruch der Periode über deinen Körper

Die Periode muss auf keinen Fall geruchsneutral sein oder nach Blumen duften, sondern hat immer einen leichten, eisenartigen Eigengeruch, der von Mensch zu Mensch variieren kann. Auffällige Veränderungen im Geruch solltest du allerdings nicht ignorieren, denn das kann auf ein Ungleichgewicht deiner Scheidenflora, einen Pilz oder auf eine bakterielle Infektion hindeuten.  

Periodenprodukte: Unser Tipp zum Schluss  

Anstatt in pinke Gummihandschuhe investieren wir lieber in Periodenprodukte von The Female Company oder in die Periodenunterwäsche von Ooia, denn diese Unternehmen wurden von Frauen für menstruierende Personen entwickelt, sind wirklich innovativ, nachhaltiger als klassische Hygieneprodukte sowie hilfreich und tragen dazu bei, endlich mit dem Tabuthema Periode zu brechen.   

Magdalena Grausgruber
Als ausgebildete Modejournalistin schreibe ich seit rund sechs Jahren für verschiedene Online-Magazine im Bereich Mode, Beauty, Interior und Lifestyle. Immer auf meinem Schreibtisch? Eine große Tasse Kaffee und meine Kristalle. Das Thema Spiritualität und Astrologie hat mich in den letzten Jahren nämlich beruflich sowie privat besonders inspiriert und bewegt. Umso mehr freue ich mich, für the good good unter anderem darüber schreiben zu dürfen. In meiner Freizeit entspanne ich am liebsten am Strand meiner zweiten Heimat Ibiza, auf dem Rücken meines Pferdes oder lege meinen Freunden Tarot Karten.