Instagram-Inspiration: Das sind die Lieblings-Accounts von Aktivistin und Folkdays-Gründerin Lisa Jaspers

In dieser Rubrik fragen wir Menschen, die uns inspirieren, nach ihren eigenen Inspirations-Quellen. Welche Instagram-Accounts begeistern, überraschen und faszinieren sie immer wieder auf’s Neue? Wer überzeugt sie mit einzigartigem, mutigem oder ungewöhnlichem Content? Dieses Mal: Lisa Jaspers.

Die 37-Jährige hat in Berlin am Otto-Suhr-Institut der FU ihren Bachelor in Politik gemacht, anschließend Entwicklungsökonomie an der London School of Economics studiert. Danach arbeitete sie als Beraterin für Oxfam, bevor sie 2013 ihr eigenes Fair Fashion Label Folkdays gründete.

Neben dem Anspruch, mit coolen, stylischen und liebevoll kuratierten Marken Ästhetik in den damals noch sehr öko-behafteten Fair Fashion Bereich zu bringen, hatte Lisa noch eine weitere Motivation: „Ich habe mich schon während meines Studiums stark mit dem Thema Armutsbekämpfung beschäftigt, genauer gesagt, mit den Zusammenhängen zwischen Armut und wirtschaftlicher Entwicklung.“ Weil kein Förderprogramm sie wirklich überzeugte, entschied sie, mit Folkdays einen Weg zu beschreiten, der keine Abhängigkeit herstellt.

„Ich wollte mit dem Label lieber eine Plattform für Menschen schaffen, die tolle Fähigkeiten haben. Indem ich ihre Produkte bei uns in Deutschland einer kaufkräftigen Zielgruppe anbiete, sorgt das im globalen Süden für wirtschaftliche Entwicklung“, erklärt Lisa Jaspers, die ihr Label Folkdays daher als ein Sozialunternehmen sieht.

Lisa arbeitet bei Folkdays mit Designer*innen und Kunsthandwerker*innen aus aller Welt zusammen. Neben ihrem eigenen Netzwerk greift sie bei der Suche nach Produzent*innen auch auf die Plattform WFTO (World Fair Trade Organization) zurück, auf der alle Fair-Handelsunternehmen weltweit aufgeführt sind.

Zudem hat Lisa vor zweieinhalb Jahren die Petition #fairbylaw ins Leben gerufen, in der sie ein internationales Lieferkettengesetz fordert, das Unternehmer*innen an die Sorgfaltspflicht bindet und haftbar macht, wenn innerhalb ihrer Lieferketten geltende Arbeitsbedingungen nicht eingehalten oder Menschenrechte verletzt werden. Eine zugleich motivierende und inspirierende Initiative, die zeigt, dass ein einzelner Mensch durchaus der Anstoß dafür sein kann, dass Dinge sich verändern: Das Gesetz wird noch in diesem Jahr verabschiedet und unmittelbar in Kraft treten.

Darüberhinaus hat die engagierte Berlinerin mit einer Freundin das Wirtschaftsbuch „Starting a Revolution – Was wir von Unternehmerinnen über die Zukunft der Arbeitswelt lernen können“ geschrieben. Es stellt konventionelle Business-Wahrheiten auf den Kopf und macht auch in diesem Bereich Lust auf eine Revolution.

Das sind die Lieblings-Accounts von Fashion-Aktivistin Lisa Jaspers:

Fair Fashion

dariadaria und Viertel \ Vor sind die beiden Accounts, auf denen ich häufig über neue Marken stolpere, die ich cool finde. Beide geben einem einen guten Einblick und haben einen Geschmack, den ich sehr nachvollziehen kann. Maddie von dariadaria hat auf ihrer Website zudem eine tolle Zusammenstellung von Fair-Fashion-Labels, auf dieser Liste findet man wirklich alles, von Wollsocken bis Yogamatten. Damit hat sie sich richtig viel Mühe gemacht!Die FashionChangers finde ich ebenfalls super, sie sind auch aktivistisch unterwegs und ich unterstütze absolut, wie und wofür sie sich einsetzen.

Organic Beauty

Ich finde das Make-up von Und Gretel richtig gut, die Qualität ist absolut überzeugend, ich komme mit den Produkten super zurecht.

Lektüre / Buchtipps

Durch Emilia von Senger werde ich immer wieder daran erinnert, wie viele grandiose Autorinnen es gibt. Und daran, wie sehr systematische Diskriminierungen dafür sorgen, dass man diese nicht auf dem Schirm hat. Sie hat sich mit shesaidbooks female & queer Autorinnen zum USP gemacht und gibt all diesen Frauen eine Bühne.

Politik & Gesellschaft

In der Black-Lives-Matter-Zeit extrem relevant: Die Amerikanerin Ericka Hart ist krass und cool, bei beinahe jedem Post denke ich erst „heftig“ und dann „okay, sie hat Recht“. Ihr Account ihartericka regt mich sehr zum Denken an, er fordert mich heraus und zeigt mir meine blind spots auf.

Folge Lisa Jaspers und Folkdays auf Instagram: @lisa_jaspers / @folkdaysberlin

Anna-Lena Koopmann
Ich arbeite seit 12 Jahren als freie Journalistin für die verschiedensten Zeitschriften und Online-Magazine. Daher habe ich bereits unzählige Trends in den Bereichen Beauty, Mode und Lifestyle ausprobiert und darüber berichtet. Was ich an the good good. so besonders toll finde? Es geht um einen ganzheitlichen Approach an das Thema Schönheit, um Conscious Living. Ich bin nämlich absolut überzeugt, dass eine gesunde Balance und ein gutes Verhältnis zu sich selbst und dem eigenen Körper die Grundvoraussetzungen sind, um sich wirklich schön und wohl in seiner Haut zu fühlen. Mit meinen Artikeln möchte ich genau dafür ein Bewusstsein schaffen und dich dazu inspirieren, offen und neugierig zu sein; Dinge mutig zu hinterfragen und Neues einfach mal auszuprobieren.