Die schöne Sommerzeit bedeutet für viele auch: Allergiezeit. Wenn die Blumen blühen und die Pollen in der Luft herumfliegen, läuft die Nase, die Haut juckt und die Augen tränen. Oftmals schaffen herkömmliche Medikamente aus der Apotheke, man nennt sie Antihistaminika, die schnellste Abhilfe. Doch Allergien und Heuschnupfen können auch mit natürlichen Heilmitteln behandelt werden. Wie das gelingen kann und welche Pflanzen bei Heuschnupfen geeignet sind, hat uns die Heilpraktikerin und Autorin des Ratgebers „Natürliche Anti-Allergika: Schnell symptomfrei mit Supermitteln aus der Natur“ Aruna Siewert im Gespräch verraten.
Alles über natürliche Heilmethoden bei Allergien und Heuschnupfen
Was ist eine Allergie eigentlich?
Unter einer Allergie versteht man eine Überempfindlichkeit, bei der das Immunsystem auf bestimmte Substanzen mit der Produktion besonders vieler Abwehrstoffe reagiert. Pollenallergie ist die am meisten verbreitete Allergiekrankheit in Deutschland. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft leiden in Deutschland 12 Millionen Menschen an Heuschnupfen. Er wird bei sensibilisierten Personen ausgelöst, wenn der Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Getreide und Kräutern mit den Schleimhäuten der Nase oder der Augen in Kontakt kommt.
Entlasten, entgiften, neu starten: So stärkst du dein Immunsystem für die Allergiezeit
Damit die Heilkräuter ihre volle Wirkung entfalten können und das Immunsystem auch während der Pollensaison gestärkt wird, empfiehlt die Heilpraktikerin Aruna Siewert eine regelmäßige Fastenkur (z.B. mit Säften oder Heilfasten mit Brühe und Tee). Nach der ayurvedischen Lehre eignet sich diese vor allem im Frühling und im Herbst. „Wenn wir regelmäßig entgiften, können wir unseren Körper auf Reset stellen. Damit erschaffen wir eine frische Basis, um Stress, Umweltgiften und Allergenen besser standhalten zu können“, erklärt sie.
5 Tipps aus der Naturheilkunde, die bei Heuschnupfen helfen können:
Der große Vorteil von natürlichen Heilmethoden bei Allergien und Heuschnupfen sind, dass sie auch an die Ursache gehen. „Pflanzen decken oft durch die Vielzahl an Inhaltsstoffen ganz verschiedene Symptome ab, sodass mit einer Heilpflanze quasi mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden – hier punkten sie gegenüber den chemischen Mitteln,“ konstatiert Aruna Siewert.
Wer sich akut und super schnell Besserung wünscht, könne es auch mit einer Kombination aus Pflanzen, Stressreduktion und herkömmlicher Medizin versuchen. Denn bei der Pflanzenkunde muss man manchmal ein wenig herumprobieren, um seine individuelle Heilmethode kennenzulernen. Um dich den natürlichen Pflanzen gegen Heuschnupfen und Allergie anzunähern, bekommst du hier einen Überblick hilfreicher Pflanzen aus der Naturheilkunde.
1. Tipp bei Heuschnupfen: Schwarzkümmel
Schwarzkümmel ist eine orientalische Gewürz- und Heilpflanze, die bereits seit Jahrhunderten bei Überempfindlichkeiten eingesetzt wird. Das Schwarzkümmelöl besteht unter anderem aus ungesättigten Fettsäuren, ätherischen Ölen, essenziellen Aminosäuren sowie Vitaminen und Mineralstoffen. Sie wirken regulierend auf das Immunsystem und befreien bei Allergien die Atemwege. Auch die antioxidative und desinfizierende Wirkung des Schwarzkümmelöls wird auf diese Inhaltsstoffe zurückgeführt.
So wird es angewendet: Schwarzkümmel kann als Nahrungsergänzung in Form von Kapseln oder als Öl angewandt werden. Am besten beginnt man mehrere Wochen vor Beginn der Pollenzeit mit der Einnahme. Empfohlen werden zwei Kapseln oder ein bis zwei Esslöffel Öl pro Tag, das man auch dem Salat oder Joghurt beifügen kann.
2. Tipp bei Heuschnupfen: Augentrost
Ein wirksames Antiallergikum der Homöopathie ist bei vom Heuschnupfen geplagten Augen das heimische Kraut Augentrost. Dank seiner entzündungshemmenden Wirkung werden die Augen beruhigt und die gereizte Bindehaut gepflegt und geheilt.
So wird es angewendet: „Euphrasia officinalis“ kann akut in Form von Augentropfen, Umschlägen und Augenbädern verwendet werden.
3. Tipp bei Heuschnupfen: Tragant
Die Tragantwurzel gehört zu den beliebtesten Heilpflanzen der Traditionellen Chinesischen Medizin, da Tragant das Immunsystem so reguliert, dass es weniger empfindlich auf Allergieauslöser reagiert. Somit lassen sich laut der Heilpraktikerin verschiedene Beschwerden der Pollenallergie (vor allem allergischer Schnupfen) mit der mongolischen Pflanze Tragant lindern und vorbeugen.
So wird es angewendet: In der TCM-Naturmedizin wird die Astragaluswurzel zu Suppen verarbeitet. Da Tragant bei uns nicht wächst, lässt es sich mit einer Kapsel pro Tag prima supplementieren.
4. Tipp bei Heuschnupfen: Weihrauch
Weihrauch wird nicht nur als Räucherwerk eingesetzt, sondern ist in der Naturmedizin auch für seine heilenden Eigenschaften bekannt. Neben zahlreichen ätherischen Ölen enthält die Weihrauchpflanze besondere Harzsäuren, die eine entzündungshemmende Wirkung entfalten. „Wer in der Allergiezeit zu Atemnot neigt, kann mit Weihrauchkapseln das Immunsystem regulieren“, empfiehlt Siewert. Dazu ergänzend können Spitzwegerich, Lungenkraut und Thymian die Atemwege unterstützen – um endlich wieder richtig durchatmen zu können.
So wird es angewendet: Für eine ganzheitliche Wirkung sollten während der Allergiesaison täglich zwei Weihrauchkapseln mit reichlich Wasser verzehrt werden. Spitzwegerich, Lungenkraut und Thymian eignen sich als Tee oder Aufguss zur Inhalation.
5. Tipp bei Heuschnupfen: homöopathische Heilmittel aus der Apotheke
Ergänzend zu der Auswahl an Heilpflanzen und Kräutern können die Symptome der Pollenallergie laut der Expertin auch mit homöopathischen Mitteln gelindert werden. Die Heilpraktikerin und Autorin empfiehlt die folgenden:
- Nasenspray aus dem Kürbisgewächs Luffa bei gereizten oberen Atemwegen und allergischem Schnupfen
- Nasensalbe aus dem Schüßler Salz „Kalium sulfuricum“ für Haut und Schleimhäute
- Homöopathische Globuli „Allium cepa“ auf Basis der Zwiebel, um die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen
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