Soll ich das wirklich kaufen? Diese Frage stellen wir uns doch alle regelmäßig. Natürlich darf man manchmal auch unvernünftig sein – das ist in der Liebe so, genauso wie beim Essen oder eben dem Shopping. Vor allem aktuell ist die Verführung groß, sich kurzfristiges Glück mit einem Klick zu bestellen. Nachhaltig ist das natürlich nicht. Was hilft? Zum Beispiel diese fünf Fragen, die man sich am besten stellt, bevor man die Kreditkarte zückt.
Diese 5 Fragen helfen dir dabei, nachhaltiger und bewusster zu shoppen
1. Brauche ich das wirklich?
Die Frage, deren Antwort in den meisten Fällen lautet: Nein, eigentlich brauche ich das Stück der Begierde nicht. Die neunte Jeans, der vierte Concealer und der zehnte Versuch, einen Selbstbräuner zu kaufen, der nicht nach Melatonin riecht? Solange die Socken nicht löchrig und das Shampoo nicht aufgebraucht ist, sind wir meistens gut versorgt. Wer sich das immer wieder bewusst macht, vermeidet Fehlkäufe und übermäßigen Konsum (und man spart dabei auch noch Geld).
2. Lasse ich mich von einem Trend oder meinem persönlichen Geschmack leiten?
Vor ein paar Jahren lag es unheimlich im Trend, die Füße in Crocs zu stecken. Ja genau, das sind die unförmigen Gartenschuhe aus Kunststoff. Dieser absurde Schuhtrend eroberte die Laufstege dieser Welt, daraufhin die Streetstyles und schließlich die High-Street-Geschäfte. Wirklich schön fand diesen Schuh wohl keiner, der ihn trug. Denn ein paar Monate nach dem Hype blieben sie wieder matschigen Gärten vorbehalten.
Um Fehlgriffe wie diese zu vermeiden, lässt sich vor einem Mode- oder Beauty-Kauf die Frage stellen: Ist das mein Stil? Es liegt in unserer Natur, Dinge schön zu finden, je öfter wir sie sehen. Genauso schnell verschwindet diese Gesinnung aber auch wieder, wenn es nicht dem wirklichen, eigenen Geschmack entspricht. Deutlich nachhaltiger und vor allem langfristiger lässt sich einkaufen, wenn man sich mehr von seinem persönlichen Ästhetikempfinden als den äußeren Reizen leiten lässt. Und weil man es gerne vergisst: Meistens führt uns auch unsere Intuition zur richtigen Entscheidung.
3. Kenne ich den wahren Preis?
Seit Jahrzehnten wird Kleidung immer billiger. Den Preis dafür bezahlen die Menschen, die die Kleidung produzieren – und unsere Umwelt. Wenn wir uns diese Tatsache bewusst machen, kaufen wir automatisch nachhaltiger ein. Ein T-Shirt für 5 Euro? Unmöglich! Wenn der wahre Preis eines Teils nicht nachvollziehbar ist, sollte es lieber nicht in die Shoppingtüte wandern.
Unser Tipp: Um mehr zu diesem Thema zu erfahren, lohnt sich die Netflix-Dokumentation „The True Cost“. Sie gibt Einblicke hinter die Kulissen der schillernden Modeindustrie.
4. Fühle ich mich schöner, wenn ich mir das Piece gönne?
Ob beim Online-Shopping oder im Store – nach dem Anziehen eines Kleidungsstücks oder dem Auftragen eines Beauty-Produkts sollte man sich stärker und schöner fühlen als zuvor. Bei einem selbstbewussten Blick in den Spiegel lässt sich ganz schnell feststellen, ob es sich hierbei um ein Stück der Begierde handelt oder eben nicht. Ganz ehrlich sein lohnt sich hier!
5. Was ist wichtiger: Langfristige Zufriedenheit oder ein kurzer Glücksmoment?
Wir kennen das sicher alle: Shopping hilft bei Liebeskummer, bei Corona-Müdigkeit oder an grauen Regentagen. Sozusagen eine Tüte Glückshormone to go! Das ist die Krux, denn unser Gehirn schlägt uns hier mit Vorliebe ein Schnippchen. Beim Shopping wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert, was für einen kurzen Rausch des Glücks sorgt. So schnell wir dieses High verspüren, verschwindet es aber auch wieder. Vor dem Kauf sollte man sich also die Frage stellen, ob man wirklich langfristig Freude an dem neuen Stück haben wird – oder das Gehirn nur den kurzen Höhenflug der Glückshormone fordert.
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